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Bildungspolitik in Zeiten der Corona-Pandemie

Wie berichtet hatte Andrea Schwarz, MdL, vergangene Woche Sandra Boser, MdL, die bildungspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion, zu einer virtuellen Diskussionsrunde mit Bürger*innen eingeladen, um über Bildungspolitik in Zeiten der Corona-Pandemie zu sprechen. Schulschließungen, Schulöffnungen und der digitale Unterricht stellen Eltern, Lehrer*innen sowie die Schülerinnen und Schüler, aber auch Stadt- und Gemeindeverwaltungen vor große Herausforderungen. Den Grünen im Landtag ist wichtig, dass vor allem die schwachen Schülerinnen und Schüler nicht abgehängt werden.

20.07.20 –

Wie berichtet hatte Andrea Schwarz, MdL, vergangene Woche Sandra Boser, MdL, die bildungspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion, zu einer virtuellen Diskussionsrunde mit Bürger*innen eingeladen, um über Bildungspolitik in Zeiten der Corona-Pandemie zu sprechen.

Schulschließungen, Schulöffnungen und der digitale Unterricht stellen Eltern, Lehrer*innen sowie die Schülerinnen und Schüler, aber auch Stadt- und Gemeindeverwaltungen vor große Herausforderungen. Den Grünen im Landtag ist wichtig, dass vor allem die schwachen Schülerinnen und Schüler nicht abgehängt werden. Dafür sollen im Sommer sogenannte Lernbrücken, in welchen ausgefallener Lernstoff nachgeholt werden kann, eingesetzt werden. „Die Einrichtung von Lernbrücken für die Grundschulen und die Primarstufe ist eine gute Sache. Das Kultusministerium muss jedoch dafür sorgen, dass das Angebot an allen Schulen bedarfsgerecht eingerichtet wird, was die Schulen angesichts der Kürze der Zeit zwischen Verkündung und Umsetzung vor eine große Herausforderung stellen wird“, erklärt Andrea Schwarz. Hier hätte sich die grüne Landtagsfraktion deutlich mehr Vorlauf gewünscht. „Das Kultusministerium hätte sofort, als Schulen geschlossen wurden, ein Konzept erarbeiten müssen, auf das die Schulen nun zurückgreifen könnten“ kritisiert die Abgeordnete. Viele Schulen hoffen, nach den Sommerferien wieder auf den Regelbetrieb umstellen zu können. Um größtmögliche Sicherheit vor einer Ansteckung zu geben, wird die Maskenpflicht in den Schulen auch für Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse gelten. „Wir wollen wieder ein Stück Normalität in die Schulen bringen und gleichzeitig Sicherheit geben. Die Maskenpflicht auf dem Schulhof und in den Gängen ist deshalb absolut sinnvoll. Im Unterricht müssen diese nicht getragen werden“, so Andrea Schwarz. Ob man die Maske bei etwaigen Gruppenarbeiten anziehen solle oder nicht, müsse situativ entschieden werden.

„Schule ist nicht nur ein Ort der Wissensvermittlung, sondern auch des Miteinanders. Gemeinsames Turnen, Singen und Musizieren ist essentiell wichtig für die Entwicklung der Kinder. Wir GRÜNE setzen uns dafür ein, dass nach den Sommerferien alle Fächer wieder unterrichtet werden“, informiert Andrea Schwarz.

Kritische Anmerkung von Susanne Suhr zum Auseinanderfallen von Schule und Betreuung und zur mangelnden mittelfristigen Strategie des Kultusministeriums

Ergänzen möchte ich als betroffene Mutter, dass das Kultusministerium BW endlich verstehen muss, dass ein Gleichlauf von Schule und Betreuung erfolgen muss. Die Lernbrücken werden von unseren Lehrerinnen und Lehrern nur umgesetzt werden können, wenn ihre eigenen Kinder betreut sind. Gleiches gilt für die Eltern, welche außerhalb der 1-3 Stunden täglicher Nachhilfe in den "Lernbrücken" das Homeoffice erneut organisieren müssen.

Ebenso kann die in der Corona-Verordnung vorgesehene Jahrgangsbegrenzung nur Sinn machen, wenn dies auch in der Kernzeitbetreuung gewährleistet ist. Dies wird insbesondere bei den kleinen Grundschulen in Stutensee sicherlich nicht möglich sein.

Frau Dr. Eisenmann (CDU) vergisst des weiteren regelmäßig, dass es bei den Schülerinnen und Schülern erheblich an digitaler Bildung fehlt. Es bleibt daher weiterhin Aufgabe der Eltern, parallel zum Homeoffice das Homeschooling zu begleiten. Es reicht nun einmal nicht, den Kindern ein Notebook zur Verfügung zu stellen. Wie sie sich das vorstellt vor dem Hintergrund, dass die Arbeitgeber berechtigterweise darauf hinweisen, dass Homeoffice und Kinderbetreuung nicht gut zusammengehen, erklärt sie nicht.

Es fehlt zudem an einer mittelfristigen Strategie: Wir werden mit diesem Virus und anderen Viren leben müssen. Daher wäre die Verkleinerung der Klassen zur Einhaltung von Abstandsregeln sinnvoll. Das wiederum macht deutlich mehr Lehrpersonal und die Vergrößerung von Schulen erforderlich. Das Kultusministerium präsentiert als mittelfristige Planung jedoch nur die kostenfreie Vergabe von Notebooks an Schüler*innen und verlagert damit die Schulgebäude ins Wohnzimmer. Ein derart schlechtes Management einer Krisensituation ist untragbar.

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Bildung | Familie | Kinder und Jugend