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Warum verschiebt der Gemeinderat „fair trade“ auf nächstes Jahr?

Im Gemeinderat vom 20. Mai 2019 beantragten wir, dass die Gemeinde Stutensee beschließt, an der „Fairtrade-Towns“-Kampagne teilzunehmen und dabei den Titel  „Fairtrade-Town“ als Zertifizierung anzustreben. Wir Grünen denken, dass sich auch Stutensee dieser zukunftsweisenden und wichtigen Aufgabe im Bereich Entwicklungspolitik stellen und die Verantwortung für unsere Mitwelt wahrnehmen sollte, indem sie sich auf den Weg zur „Fairtrade-Town“ begibt. Dieser von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vorgelegte Antrag, dass Stutensee eine Auszeichnung als Fairtrade-Town anstrebt, wurde vom Gemeinderat auf das kommende Jahr verschoben.

17.06.19 –

Im Gemeinderat vom 20. Mai 2019 beantragten wir, dass die Gemeinde Stutensee beschließt, an der „Fairtrade-Towns“-Kampagne teilzunehmen und dabei den Titel  „Fairtrade-Town“ als Zertifizierung anzustreben.

Wir Grünen denken, dass sich auch Stutensee dieser zukunftsweisenden und wichtigen Aufgabe im Bereich Entwicklungspolitik stellen und die Verantwortung für unsere Mitwelt wahrnehmen sollte, indem sie sich auf den Weg zur „Fairtrade-Town“ begibt.

Dieser von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vorgelegte Antrag, dass Stutensee eine Auszeichnung als Fairtrade-Town anstrebt, wurde vom Gemeinderat auf das kommende Jahr verschoben.

Der faire Handel ist Grundlage für eine gerechte internationale Handelspolitik.

Fairer Handel und nachhaltiger Konsum rücken stärker in den Fokus zur Erreichung der nachhaltigen ökonomischen und ökologischen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen. So kann dieser auch dazu beitragen, Fluchtursachen zu reduzieren. Die Städte und Gemeinden spielen eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung und der Übernahme sozialer Verantwortung. Jeder Bürger und jede Bürgerin kann dazu beitragen. Unsere Stadt soll hierbei mit gutem Beispiel vorangehen. Der faire Handel fördert gezielt die besonders benachteiligten kleinbäuerlichen Familien in Ländern des Globalen Südens. So hilft der faire Handel, deren ökonomische und soziale Grundlage zu sichern. Fairtrade- Produkte setzen auf soziale Arbeitsbedingungen und Gesundheitsvorsorge. Sie schließen illegale Kinderarbeit und Zwangsarbeit aus und stärken das Organisationsrecht der Firmenbelegschaft. Sie stärken durch stabile Mindestpreise und Abnahmegarantien langfristige Handelsbeziehungen. Nicht zuletzt sind sie durch die Förderung des Bio-Anbaus und das Verbot von Gentechnik ökologisch nachhaltig produziert. Bildungsinitiativen und Gemeinschaftsprojekte vor Ort werden gefördert. Zur Beseitigung von ungleichen Handelsbedingungen, der sozialen Ausbeutung und umweltschädlicher Produktion wollen und müssen wir ein Zeichen setzen. Jedes Jahr investiert die öffentliche Hand zwischen 250 und 480 Milliarden Euro in Güter und Dienstleistungen; die Hälfte davon geben die Kommunen aus. Wenn wir nur einen Teil davon in Fairtrade-Produkte investieren, ist schon viel gewonnen. Wir nehmen unsere Verantwortung für Menschlichkeit und einen Weg der Veränderung wahr und setzen deshalb auf Produkte aus fairem Handel.

Die schon bestehenden Einzelinitiativen in Stutensee sollen gestärkt werden

So gibt es bereits im Thomas-Mann-Gymnasium seit 10 Jahren die „Eine-Welt-AG“ und die Schule ist dieses Jahr auf dem Weg zur Zertifizierung als „Fairtrade-Schule“. Sie hat starkes Interesse bekundet, an zukünftigen städtischen Aktivitäten teilzunehmen. In Friedrichstal bietet das Kult-Café Produkte aus fairem Handel an genau wie dies viele Vereine sowie kirchliche Einrichtungen bei ihren Veranstaltungen machen. In den Einzelhandelsgeschäften werden schon etliche Produkte aus fairem Handel verkauft, und nicht zuletzt haben wir eine große Anzahl an Bürgerinnen und Bürgern, die sich privat für den fairen Handel engagieren oder gezielt diese Produkte kaufen und verwenden. Auch etliche Nachbargemeinden und Städten (Karlsruhe, Bruchsal, Walldorf, Waldbronn, Pforzheim usw.) sind schon längere Zeit zertifiziert oder auf dem Weg dahin und bieten Vernetzung und Unterstützung an. Sie alle, ob Bürger, Handel, Vereine, Kirchen, Institutionen oder Kommunen in der Nachbarschaft, sind sich ihrer Verantwortung schon bewusst und nehmen ihre Vorbildfunktion wahr.

Was wäre zu tun, um die Zertifizierung als „fair-trade-town“ zu erhalten?

Die Verwaltung müsste die dafür erforderlichen Anträge stellen, sowie die für eine Verleihung des Titels erforderlichen Kriterien zeitnah erfüllen. Dies bedeutet im Einzelnen:

Die Verwaltung wird vom Gemeinderat beauftragt,

erstens eine Steuerungsgruppe bestehend aus Vertreterinnen oder Vertretern der Verwaltung, Politik, Wirtschaft und interessierter Bürgerschaft zu gründen, die alle Aktivitäten in Stutensee hinsichtlich einer erfolgreichen Bewerbung koordiniert. Diese bemüht sich auch darum, den Einzelhandel und die Gastronomie in die Kampagne einzubinden. Ziel ist es, dass mindestens zwei Produkte aus fairem Handel in 6 Geschäften und 3 Gastronomiebetrieben (Café, Restaurant, Kantinen) in Stutensee angeboten werden,

zweitens zusammen mit der Steuerungsgruppe dafür zu werben, dass Produkte aus fairem Handel in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen verwendet werden. Darüber hinaus werden in diesen Einrichtungen Bildungsaktivitäten zum Thema fairer Handel umgesetzt. Die Verwaltung wird aufgefordert, künftig bei allen Sitzungen der Ausschüsse und des Rates sowie im Bürgermeisterbüro, Fairtrade-Kaffee auszuschenken und weitere Produkte (Fairtrade Tee, Fairtrade Kakao, Fairtrade Orangensaft, Fairtrade Bananen etc.) aus fairem Handel zu verwenden,

drittens diese Entscheidung über die üblichen kommunalen Kommunikationswege (Homepage, Gemeindenachrichten, Pressemeldung) mitzuteilen und regelmäßig (einmal im Quartal) über die Entwicklung ihrer Initiativen und Aktivitäten zu berichten.

Für uns Grüne ist es unverständlich, dass im Gemeinderat die Möglichkeit, ein Zeichen für Gerechtigkeit und für die Bekämpfung von Fluchtursachen zu setzen, um viele Monate verschoben wurde. Der Aufwand für die Verwaltung wäre gering, da die eigentliche Arbeit eine Steuerungsgruppe erledigt, in der die Verwaltung nur punktuell vertreten sein muss.

Es ist schade, dass der Gemeinderat diese Möglichkeit, viele Stutenseer Bürgerinnen und Bürger individuell, in Vereinen und Institutionen bei ihrem Engagement für fairtrade zu unterstützen, nicht nutzt.

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