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02.11.23 –
Am Montag, den 23.10.2023, hat die Mehrheit im Gemeinderat eine finanziell und ökologisch falsche Entscheidung getroffen. Die Nutzung eines Fördermittels für einen klimastabilen Wald wurde abgelehnt und eine mögliche neue Diskussion darüber auf unbestimmte Zeit verschoben.
Worum geht es finanziell?
Die Förderung umfasst bis zu 17.000 EUR pro Jahr für 10 Jahre und 1.000,- EUR für Jahr 11-20. Legt man die vom Forst berechneten Beträge zugrunde und geht von 170 ha förderfähiger Fläche aus, so sind es in den 20 Jahren Laufzeit 180.000,- EUR. Pro Jahr fallen 800,- EUR für das Audit an.
Der Gemeinderat hat also rund 164.000,- EUR verschenkt.
Investitionskosten fallen lediglich in den ersten zwei Jahren an, hier sind die im Folgenden aufgeführten Maßnahmen umzusetzen. Ab dem dritten Jahr bekäme Stutensee Geld und einen klimastabilen Wald!
Die Förderung ist natürlich abhängig vom Haushalt der Bundesregierung. Momentan ist die Förderung noch bis 2026 sichergestellt. Schnelligkeit wäre also wichtig gewesen.
Hat die Maßnahme einen ökologischen Mehrwert?
Definitiv ja: Die Fördermaßnahme wirkt auch ökologisch und hat einen Mehrwert für Natur, Klima und Wasser:
Zum Einen haben wir einen Mehrwert durch die Pflicht, für mehr Wasserspeicherung im Wald zu sorgen. Das soll durch die Entfernung von
Entwässerungsgräben passieren. Diese wurden vor ca. 100 Jahren angelegt und sind bereits verlandet, zugewachsen oder verschüttet. Der Gemeinderat unterstützt diese Maßnahme, jedoch besteht die Sorge, dass nicht kalkulierbare Gutachterkosten anfallen könnten. Aus unserer Sicht kommt diese Aufgabe unabhängig von diesem Fördermittel so oder so auf uns zu: Besser jetzt unter Nutzung von Fördermittel als später auf eigene Kosten.
Je früher wir die Bäume mit Wasser versorgen, um so eher schaffen wir es, dass die Bäume auch in den Trockenperioden gesund bleiben und der Wald auch wieder monetär etwas wert werden kann. Nicht zuletzt ist es für die Grundwasserbildung sehr wichtig.
Der zweite Punkt, die Festlegung der Habitatbäume und Habitatbaumanwärter bietet ebenso einen ökologischen Mehrwert. Es müssen 5 Bäume pro Hektar sein.
Wie bei den Zukunftsbäumen, welche der Forst markiert, um sie nach Jahren als Holz zu verkaufen, sollen Bäume markiert werden, welche der Forst im Wald belassen wird. Damit ist eine Zukunftsstrategie für diese Bäume festgelegt. Das sichert zugleich die andere Aufgabe, mehr Totholz im Wald zu lassen, denn jeder dieser Habitatbäume bleibt schlussendlich als Totholz im Wald. Laut Forstamt sei die Markierungsarbeit zu aufwändig. Unser Rat an das Forstamt: einfach mal machen! Andere Städte nutzen hierfür Studierende und GPS-Apps.
Worauf also warten ?
Auf andere Födermittel zu warten hilft dem Wald nicht.
Ein Fördermittel für vorhandene Habitatbäume hat das Land BW in diesem Jahr aufgelegt. Im Gegensatz zum Bundesfördermittelprogramm werden jedoch keine Habitatbaumanwärter bezahlt und auch keine flächendeckende Struktur gefördert. Es werden vorhandene Habitatbaumgruppen gefördert. Aus den Regularien geht daher auch hervor, dass sich beide Fördermittel von Bund und Land nicht ausschließen, sondern ergänzen. Selbstverständlich erfolgt eine Absprache zwischen Bund und Land hinsichtlich der Förderung. Zu diesem Landesfördermittel haben wir nachgefragt, ob es bereits in Arbeit ist. Leider nicht, obwohl es sich um eine einfache Maßnahme handelt, welche das Forstamt planen, vornehmen und der Stadtverwaltung lediglich die Infos dazu mitteilen müsste.
Schade, dass wir wieder wertvolle Zeit verloren haben, weil die Prioritäten des Forstamts und der Stadtverwaltung woanders liegen und nicht einfach mal gemacht wird wie in anderen Städten, z.B. in Haiterbach bei Calw.
Es ist aber noch nicht alles verloren: 2024 will die Stadt das “Waldleitbild” mit Ihnen – den Bürgerinnen und Bürgern entwickeln. Machen Sie sich schlau, beteiligen Sie sich und helfen Sie dem Wald klimastabil und damit fit für die Zukunft zu werden!
Susanne Suhr
Fraktion Bündnis90/Die Grünen Stutensee
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