Faire, umweltfreundliche und regionale Beschaffung der Stadt

Jedes Jahr investiert die öffentliche Hand zwischen 250 und 480 Milliarden Euro in Güter und Dienstleistungen; die Hälfte davon geben die Kommunen aus. Wenn nur ein Teil davon in faire, umweltfreundliche und regionale Beschaffung investiert würde, wäre schon eine Menge gewonnen und zwar nicht nur weil die nachhaltig beschafften Produkte weniger negative Auswirkungen auf die Umwelt und mehr positive Wirkungen im sozialen Bereich und in der Region erzeugen, sondern auch wegen der Vorbildfunktion der Verwaltung.

02.04.19 – von Volker Stelzer –

Jedes Jahr investiert die öffentliche Hand zwischen 250 und 480 Milliarden Euro in Güter und Dienstleistungen; die Hälfte davon geben die Kommunen aus. Wenn nur ein Teil davon in faire, umweltfreundliche und regionale Beschaffung investiert würde, wäre schon eine Menge gewonnen und zwar nicht nur weil die nachhaltig beschafften Produkte weniger negative Auswirkungen auf die Umwelt und mehr positive Wirkungen im sozialen Bereich und in der Region erzeugen, sondern auch wegen der Vorbildfunktion der Verwaltung. Dieser Multiplikatoreffekt ist nicht zu unterschätzen. Wichtig ist hierbei, dass entgegen der allgemeinen Annahme die Stadt nicht gezwungen ist, bei Ausschreibungen zwingend das kostengünstigste Angebot zu nehmen. Sie ist frei darin, Kriterien, wie umweltfreundlich, fair und regional, als Entscheidungskriterien mit aufzunehmen.

Zusätzliche Kriterien bei Anschaffungen:

Fair: Produkte, sollen so hergestellt werden, dass diese nicht zur Ausbeutung und Unterdrückung beitragen.

Umweltschonend: Die Produkte sollen so wenig die Umwelt belasten wie möglich

Regional: Die Produkte sollen nach Möglichkeit aus der Region kommen. Hierdurch tragen sie zur regionalen Wertschöpfung bei. Außerdem reduzieren sie so den Beitrag zum Verkehrskollaps auf den Straßen und die Emissionen aus dem Transport.

Schadstoffarm: Die Produkte sollen so schadstoffarm wie möglich hergestellt werden und sein. Dies verringert das Risiko für umweltbedingte Krankheiten in der Produktion, aber auch in dem Einsatzort, d.h. der Verwaltung, den Kindergärten, Schulen …

Anwendungsbereich:

Die Stadt sollte sich in allen Einrichtungen, auf die sie direkt oder indirekt Einfluss nimmt wie Kommunale Verwaltung, Stadtteilverwaltungen, Wasserwirtschaftsverband, Schulen, Kindergärten aktiv für eine nachhaltige Beschaffung einsetzen.

Themenkreise:

Lebensmittel, die z.B. für Kantinen und Bewirtungen eingekauft werden, sollten nach Möglichkeit regional und nach den Bioqualitätsrichtlinien erzeugt sein sowie aus der Region kommen. Überregionale Produkte sollten möglichst fair erzeugt sein.

Durch ihren hohen Durchsatz haben Büromaterialien einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die Umweltbilanz einer Verwaltung. Diese Materialien sollten demnach möglichst sparsam eingesetzt werden und umweltschonend produziert werden. Ein Hinweis, der berücksichtigt werden sollte, ist der vom Umweltbundesamt vergebene blaue Engel.

Weitere Verbrauchsmaterialien wie Reinigungsmittel, Mittel für den Außenbereich sollten vor allem nur in besonderen Fällen Giftstoffe enthalten und gut biologisch abbaubar sein.

Für die Dienstkleidung sollte geprüft werden, ob diese auch mit ÖKOTEX oder andern ökologischen Textilstandards und fair produziert angeboten werden.

Möbel sollten möglichst langlebig sein, um den Rohstoffverbrauch zu minimieren. Da sich Mitarbeiter lange Zeit in direkter Nähe zu den Möbeln aufhalten, ist Schadstofffreiheit (z.B. von Formaldehyd) ein wichtiges Kriterium. Außerdem sollten sie möglichst aus Vollholz hergestellt sein, da sie so zur CO2-Speicherung beitragen.

Bei der Beschaffung von Computern und Zubehör ist ein geringer Energieverbrauch und die geringe Freisetzung von Schadstoffen (z.B. Ozon bei Druckern) wichtig.

Fahrzeuge sollten dem Einsatzzweck angepasst angeschafft werden. So ist eine Übermotorisierung zu vermeiden. Sie sollen möglichst wenig Energie verbrauchen, kein Diesel verwenden müssen und nach Möglichkeit elektrisch angetrieben werden.

Gebäude sind in der Regel die langlebigsten Güter, die eine Verwaltung anschafft. Sie sollen demnach so konzipiert sein, dass von ihnen keine Gesundheitsgefährdungen ausgehen, sie langlebig sind und wenig Energie verbrauchen. Auch hier ist der Werkstoff Holz und andere Biomasse nach Möglichkeit mineralischen Einsatzstoffen vorzuziehen.

Da Energiebezug praktisch immer mit negativen Umweltveränderungen verbunden ist, sollte der Energieverbrauch so gering wie möglich gehalten werden. Die unbedingt notwendige Menge an Energie sollte durch den Bezug von z.B. Ökostrom und Grüngas minimiert werden.

Selbst in unserer natürlicherweise wasserreichen Region wird Wasser im Zuge der durch den Klimawandel verursachten Veränderungen immer knapper. Aus diesem Grund sollte Wasser sparsam eingesetzt werden.

Bei Beschaffungsvorgängen sollen die oben genannten Kriterien geprüft werden. Wenn bei dem Vorliegen von nachhaltigen Produkten davon abgewichen wird, diese zu beschaffen, so muss dies begründet werden.

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Kommunalwahlen 2019 | Wirtschaft

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