07.08.25 –
„Stutensee handelt im Sinne von Natur und Umwelt ressourcenschonend und ökologisch“, so heißt es im Stadtentwicklungsplan STEP 2035, der vor exakt zwei Jahren beschlossen wurde. Es gibt im STEP genau drei Ziele, die mit einem Datum versehen sind. Alle drei beziehen sich direkt oder indirekt auf die Klimaneutralität. Eines davon lautet: „Die Stadtverwaltung wird als Vorbild vorangehen und bis zum Jahr 2030 klimaneutral sein.“ Größter Posten bei diesem Ziel ist die klimaneutrale Versorgung der städtischen Gebäude, Anlagen und Einrichtungen mit Strom und Wärme. Beim Strom handelt Stutensee bereits vorbildlich: Die Verwaltung bezieht 100% zertifizierten Öko-Strom.
Im April dieses Jahres wurde im Gemeinderat die „Klimaroadmap“ beschlossen: Dies ist die Bewertung des städtischen Gebäudebestands im Hinblick auf den energetischen Sanierungsbedarf und anschließender Umsetzung der Sanierungen. Hier wurde von der Stadtverwaltung ein Zeithorizont bis 2040 genannt. Daraufhin stellte die Fraktion der Grünen Anfang Juni eine Anfrage, wie mit diesem Hintergrund das Ziel der „klimaneutralen Stadtverwaltung 2030“ erreicht werden könne. Es wurde von der Verwaltung eingeräumt, dass auf Basis der Klimaroadmap bei den Liegenschaften die Klimaneutralität 2030 nicht erreichbar ist. Der von uns angefragte CO2-Absenkungspfad der Stadtverwaltung mit den CO2 Ziel- und Ist-Werten, aufgetragen über der Zeit, wurde bislang nicht bereitgestellt. Der Absenkungspfad ist aber elementar für die Umsetzung der CO2-Reduktion. Wir haben in unserer Anfrage vorgeschlagen, das längerfristige Ziel der Sanierung der Gebäude von dem kürzerfristigen Ziel der klimaneutralen Stadtverwaltung zu entkoppeln. Die Mehrzahl der städtischen Gebäude wird mit Gas beheizt. Wir schlagen vor, übergangsweise diese Gebäude bis zu deren Sanierung mit Heizungstausch mit 100% zertifiziertem Öko-Gas aus Rest- und Abfallstoffen zu beheizen. Also analog zum Strombezug zu handeln, wo die Stadt 100% Öko-Strom einkauft.
In der Juli-Sitzung des Gemeinderats stand der Beschluss zum zukünftigen Gasbezug der Stadt auf der Tagesordnung. Die Bündelausschreibung des Gemeindetags wurde verpasst. Die eigene Ausschreibung mit Lieferung für drei Jahre bis Ende 2028 ist bereits Mitte Juni erfolgt - noch vor Beantwortung unserer Anfrage und vor Befassung im Gemeinderat. Es wurde trotz der Zielsetzung der Klimaneutralität bis 2030 weiterhin Gas mit nur einem zehnprozentigen Biogasanteil ausgeschrieben, also weiterhin 90% fossiles Gas angefragt.
Hier wurde eine Chance verpasst. Die Fraktion der Grünen hat sich daher bei der Abstimmung enthalten, während die übrigen Fraktionen mit ihrer Zustimmung den Weg frei machten für ein „Weiter so wie bisher“.
Dr. Frank Hornung
Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen Stutensee
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