05.06.19 –
Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich rund 10 Radfahrende mit dem Pflanzenexperten Dietmar Schott in Blankenloch, um uns - geführt von ihm - unterschiedliche Wiesenarten anzusehen. Es wurde schnell klar, dass sämtliche Gebiete um uns herum vom Menschen verändert wurden und damit Kulturlandschaft sind. Ob eine Wiese der Artenvielfalt dient, hängt neben dem Standort vor allem von der Art der Bewirtschaftung ab.
So erkennt man eine Magerwiese: es wachsen viele verschiedene Blühpflanzen, vor allem blühende Kräuter. Die Vegetation ist dünn, so dass der Boden zu sehen ist. Der Boden hat wenig Nährstoffe. Stickstoff wird nur über die Luft eingetragen. Die Wiese ist voller Insekten, wie Bienen und Schmetterlinge, sie ist also ideal für die Förderung der Artenvielfalt. Wichtig ist für den Erhalt dieser Wiesen, dass sie max. 1x im Jahr gemäht werden und das Mähgut abtransportiert wird. Die einzigartige Magerwiese in Stutensee, beim Wasserwerk Friedrichstal, muss zudem vor der Ausbreitung der Büsche der Spätblühenden Traubenkirsche (Neophyt aus den USA) geschützt werden.

Sobald gedüngt, also dem Boden Nährstoffe zugeführt werden, und häufig gemäht wird, wandelt sich eine Wiese in eine Fettwiese. Dort wachsen kaum Blumen und blühende Kräuter. Die Erde ist nicht mehr zu sehen. Die vornehmlich wachsenden Gräser werden vor allem als Winterfutter für Pferde genutzt. So haben wir zum Beispiel beim Schloss Stutensee solche intensiv bewirtschafteten Wiesen gesehen. Eine Besonderheit sind die Ganswiesen beim Schloss Richtung Norden, welche regelmäßig überflutet werden. Hier blüht der Klappertopf schön gelb. Der Unterschied zwischen feuchtem Auwald (Richtung Staffort) und trockenem Hardtwald ist ebenfalls durch den Bewuchs am Boden deutlich erkennbar. Der Auwald liegt bis zu 2 Meter tiefer als der Hardtwald und hat dadurch besseren Zugang zu Wasser. Die Radtour endete an der Trockenmauer beim Bienenhäusle. Hier wachsen Königskerze, Johanniskraut, Nachtkerze, Mohn, Pfeilkresse. Auch hier ist es zum Erhalt der Blühpflanzen erforderlich, zu mähen.
Unser Dank gilt Dietmar Schott für diese interessante und lehrreiche Führung. Er kennt nahezu jede Pflanze mit Namen und kann dazu noch erklären, woran man sie erkennt. Mit so viel neuem Verständnis für unsere Natur beendeten wir die Radtour nach fast drei Stunden.
Susanne Suhr
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