Energiewende und regionale Wertschöpfung 
ein Praxisbeispiel aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis

Bertram Fleck, von 1989 bis 2015 Landrat in Rheinland-Pfalz im Rhein-Hunsrück-Landkreis, ist der Referent des Abends. Er hatte wesentlichen Anteil an der Umgestaltung der Region durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien - durch regionale Wertschöpfung und nachhaltiges Handeln wurde so ein bemerkenswerter wirtschaftlicher und sozialer Aufschwung ermöglicht.

Klimaschutz , Erneuerbare Energien und regionale Wertschöpfung gehören zusammen und bilden eine Einheit. Er berichtet darüber, wie es gelang, durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien Photovoltaik, Windkraft und Biogas große Fortschritte in ‚seinem‘ Landkreis zu erreichen.

Einige wenige Stichpunkte:
* durch die Energieerzeugung vor Ort bleiben auch die Gelder für die Energienutzung in der Region.
* Geldmittel, die direkt dem örtlichen Handwerk, den BürgerInnen und Kommunen zugutekommen
* die Verschuldung der Kommunen wurde erheblich reduziert - aktuell nur noch 20% der durchschnittlichen kommunalen Schuldenlast in Rheinland-Pfalz.
* allein die jährlichen Einnahmen für die Kommunen durch die Verpachtung von Gemeindeflächen für Windräder betragen 7,9 mio. € pro Jahr.
* damit sind Ausbau von Kindergärten und Elektromobilität, Projekte für seniorengerechtes   Wohnen, Nahwärmenetze und vieles finanzierbar, was sonst nicht möglich gewesen wäre.
* in Bezug auf Klimaschutz ist der Landkreis seit 2009 (!) bilanziell klimaneutral – und es wird heute im Landkreis mehr als dreimal so viel Strom erzeugt wie verbraucht.

Der Erfolg beruht auf überparteilicher Arbeit und einem Gemeinschaftswerk vieler Mitwirkender - Klimaschutzmanager, öffentliche Betriebe, agile Ortsbürgermeister, Genossen-schaften, Handwerker, Banken, Schulen, Verbraucherberatung - und die gelungenen Einbindung der Bürgerinnen und Bürger. 

Zahlreiche Preise auf Landes-, Bundes- und Europaebene würdigten die Erfolge dieses Kooperationswerkes. 2018 wurde der Rhein-Hunsrück-Kreis unter 120 Mitstreitern durch die Agentur für Erneuerbaren Energien als „Energiekommune des Jahrzehnts“ ausgezeichnet.