Klimawandel verringern und Energiewende gestalten

Je weniger wir es schaffen, die Ursachen für den menschenverursachten Klimawandel zu reduzieren, desto schlimmer werden die negativen Wirkungen und das damit hervorgerufene Leid sein. Die Ursachen für den anthropogenen Beitrag zum Klimawandel sind vielfältig. Auch in Stutensee ist es eine wichtige Zukunftsaufgabe, möglichst wenig zu diesen negativen Klimaveränderungen beizutragen (Klimaschutz).

05.04.19 – von Susann Suhr, Volker Stelzer –

Je weniger wir es schaffen, die Ursachen für den menschenverursachten Klimawandel zu reduzieren, desto schlimmer werden die negativen Wirkungen und das damit hervorgerufene Leid sein. Die Ursachen für den anthropogenen Beitrag zum Klimawandel sind vielfältig. Hierzu gehören: die Abholzung von Wäldern, die Verringerung der Biomasse in Mooren und im Boden, die Viehhaltung v.a. von Wiederkäuern (Kühen, Schafen, Ziegen), der Einsatz von Künstdünger, Lachgasemissionen aus der Landwirtschaft, Kunststoffherstellung, Methanemissionen aus Öl- und Gasbohrlöchern sowie Kohlevorkommen aber auch die Zementherstellung. Einer der Hauptursache ist der CO2-Ausstoß, der durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe (Kohle, Öl, Gas,) durch den Menschen verursacht wird.

Auch in Stutensee ist es eine wichtige Zukunftsaufgabe, möglichst wenig zu diesen negativen Klimaveränderungen beizutragen (Klimaschutz). Hierzu gehört die Abkehr von der Energiegewinnung aus fossilen Energiequellen, den Energie- und Rohstoffverbrauch generell zu senken, und auch die Treibhausgasemissionen in den Bereichen Mobilität, Landwirtschaft und Forstwirtschaft zu verringern.

Ein wichtiges Mittel ist hierbei die Einsparung von Energie durch die Erhöhung der Energieeffizienz, durch Gebäudedämmung oder Verhaltensänderungen. Deutlich herauszuheben ist hierbei, dass durch Gebäudedämmung auch auf Dauer Geld für Energieausgaben eingespart und der Wert von Immobilien erhöht wird.

Hinzu kommt, dass sich auf der Welt gerade – auch unabhängig von der Klimaproblematik - ein dramatischer Wandel im Energiesystem ereignet. Die Investitionen in zentrale Großkraftwerke nehmen ab, dezentrale Energiesysteme gewinnen an Bedeutung, Anleger ziehen sich zunehmend aus fossilen Energieträgern zurück und innovative Unternehmen stecken ihre Kreativität in Aktivitäten rund um erneuerbare Energien, zu denen auch die Entwicklung von Speichern, Steuerungen, Netze und E-Mobilität gehören.

Erneuerbaren Energien haben viele Vorteile: Der wichtigste ist, dass sie wenig zum anthropogenen Klimawandel beitragen. Außerdem machen sie unabhängig von Importen aus Krisenregionen wie Russland, Iran oder Saudi Arabien. Darüber hinaus generieren sie Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Region. Da sie auch noch immer billiger werden, ist offensichtlich, dass den erneuerbaren Energien die Zukunft gehört. Im Wettbewerb der Kommunen untereinander wird deshalb mittelfristig ein Erfolgskriterium sein, inwieweit eine Kommune die lokalen Ressourcen an erneuerbaren Energien nutzt oder ob sie weiter in der alten Energiewelt der Abhängigkeit von umfänglichen Energieimporten verharrt.

Aus diesem Grund treten wir Grünen Stutensee dafür ein, dass

• die Stadt an der Stelle der Sammlung von energetischen Einzelmaßnahmen ein konsequentes und ambitioniertes Energiegesamtkonzept erstellt. In diesem soll u.a. eine umfassende Übersicht der Energiepotenziale im Stadtgebiet gegeben sowie Ziele zur Nutzung erneuerbarer Energien für unterschiedliche Zeitpunkte angegeben werden. Dies sollte Teil eines umfassenden Klimaschutzplanes sein.

• die Stadt mit dem Kreis Kontakt aufnimmt, um diesen dabei zu unterstützen, sein Ziel, bis 2050 klimaneutral zu sein, zu erreichen. Stutensee als eine der größten Städte im Kreis kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu.

• sich die Stadtverwaltung selbst das Ziel setzt, bis 2030 klimaneutral zu sein.

• sukzessive alle Dächer und Fassaden von kommunalen Gebäuden systematisch auf ihre Eignung zur solarthermischen oder solarelektrischen Eignung untersucht werden und die festgestellten Potenziale konsequent genutzt werden - entweder von der Stadt in Eigenregie oder indem sie die Flächen interessierten Bürgern für die Nutzung in Energiegenossenschaften zur Verfügung stellt.

• die Stadt eine Solarinitiative startet, die die Bürger dazu animiert, Dächer und Fassaden solarenergetisch zu nutzen.

• die Stadt Bürgern Daten über Energiepotenziale im Stadtgebiet kostenfrei zur Verfügung stellt.

• die Ausrichtung der Gebäude nach der Sonne in neuen Bebauungsplänen berücksichtigt werden.

• die Stadt in Energieleitlinien für Bebauungen Vorgaben an Bauwillige macht, die über die Erfüllung rein gesetzlicher Vorgaben hinausgehen eine Studie zu einem Nahwärmenetz Blankenloch Zentrum erstellt wird (Schulzentrum, Neiseareal, Grundschulzentrum, Rathaus)

• Gespräche mit den Landwirten, den Forststellen und dem Abfallzweckverband aufgenommen werden, mit dem Ziel, Möglichkeiten der energetischen Verwertung der Biomasse auszuloten, die gleichzeitig eine Verwertung der Nährstoffe der Biomasse ermöglicht.

• eine Studie erstellt wird, wie eine energetische Optimierung der Kläranlage erfolgen kann. Hintergrund: Die Kläranlage ist auf der einen Seite einer der größten Einzelverbraucher für Energie auf Stutenseer Stadtgebiet. Auf der anderen Seite enthält der Klärschlamm eine große Menge an chemisch gebundener Energie.

• Ökostrom für öffentliche Gebäude und Einrichtungen bezogen wird.

• weitere Stromladesäulen für Elektromobile und E-Bikes von Stutenseer Supermärkten eingerichtet werden.

• die Stadt, in Zusammenarbeit mit der Klimaschutzagentur des Landkreises Karlsruhe und der KEA Energieberatungen anbietet.

• die Stadt einEn KlimaschutzmanagerIn einstellt. Diese Stelle kann zum Teil über die kommunale Klimaschutzinitiative finanziert werden. Diese Stelle würde durch Energieeinsparmaßnahmen und die Aktivierung der vielfältig vorhanden Bundes- und Landesmittel mittel- und langfristig den kommunalen Haushalt nicht belasten.

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Energie | Kommunalwahlen 2019 | Natur und Umwelt | Wirtschaft

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