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30.06.20 –
17 Globale Nachhaltigkeitsziele - SDG`s der Vereinten Nationen Thema heute: SDG 7 – Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern
Die Energieversorgung der Menschheit hat für die meisten Industrienationen offensichtlich mit die höchste Priorität: Die Sicherung der Energiebereitstellung sichert den Wohlstand und die Produktivität des Landes ab. Früher setzte man daher auf Verfügbarkeit von Holz aus Wäldern, später Kohle, Öl und den Import von Uran, um damit die Kraftwerke zu befeuern.
Bisherige Energiewirtschaft nicht nachhaltig: Ausbeutung
Diese Form der Energiewirtschaft ist eine Sackgasse, das wissen wir heute: Sie verschleudert die Ressourcen der Erde, was das Überleben der Flora und Fauna riskiert. Der Abbau und Transport über weite Strecken forderte hohen Tribut; denn vor Ort hinterlassen wir immense Schäden an Natur und Gesundheit, und die CO2-Bilanz verschlechtert sich deutlich.
Von dem Nachhaltigkeitsziel des Pariser Klimaabkommens sind wir weit entfernt.
Solarenergie-Formen können nachhaltig Versorgung sichern
Im vorigen Artikel (Amtsblatt Nummer 26 oder hier) wurde erläutert, dass ein Ziel nachhaltiger Energiewirtschaft nur mit Kreisläufen möglich ist, in die wir uns einklinken; nicht die Natur muss sich mit ihren Ressourcen uns aufopfern, sondern wir müssen uns alle dem Fakt fügen, dass nur mit Abschöpfung unendlich vorhandener Solarenergie – mit allen ihren Unterformen wie Wind- und Wasserkraft und letztlich auch Biomasse – die dauerhafte und auch gerechte Versorgung möglich ist.
Letztlich haben das die meisten Menschen und Politiker prinzipiell erkannt und nach den Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima im Bereich Uran auch umgesetzt; gehandelt wird für den Klimaschutz aber viel zu spät und viel zu wenig ambitioniert, obwohl jetzt schon der Klimawandel massiv sichtbar ist!
Bevölkerung will mehrheitlich mehr Solarnutzung
Der Druck in den letzten Jahren ist aber durch die Forderungen aus der Bevölkerung, Initiativen wie „Fridays/Parents/Scientists for Future“ und den alarmierenden Zahlen der renommierten Forschungsinstitute stark gewachsen.
Endlich scheint sich mehr zu bewegen; die große Mehrheit der Menschen in Deutschland fordern einen schnelleren Wechsel zu solaren Energieträgern, finden den Bau von solarthermischen und Photovoltaikanlagennotwendig und fordern die Politik auf, mehr zu tun.
Die Nutzung der Sonne auf privaten, industriellen und kommunalen Gebäuden ist einfach und bewährt; nur müssen diese Flächen massiv erhöht werden und alle geeigneten Gebäude (und das sind viel mehr als angenommen!) damit ausgestattet werden. Nach wie vor sind diese in der Minderzahl!
Wir brauchen diese schnelle Wende hin zu einer sauberen, nachhaltigen und in Kreisläufen denkenden Energiepolitik, die die größten Probleme der Menschheit lösen hilft.
Verschlafene Energiewende wird unbezahlbar und unerträglich
Die Energie wird wieder verstärkt beim Verbraucher erzeugt werden. Alle Studien beweisen, dass es dadurch zu weniger Leitungsverlusten und mehr Sicherheit durch dezentrale Strukturen des Netzes kommen wird. Diejenigen, die sagen, man sei noch nicht so weit oder es brauche noch technische Voraussetzungen, bremsen die notwendige Entwicklung aus und wollen meist nur aus wirtschaftlichen Interessen Zeit gewinnen. Zeit, noch etwas länger so weiter machen zu können wie bisher.
Dabei sind gemäß Untersuchungen des Fraunhofer-Instituts ISE in Zusammenarbeit mit dem KIT kleine regionale Cluster mit lokalen Erzeugern, Verbrauchern und Speichern die sinnvollste Variante einer nachhaltig zukunftsfähigen Strategie.
Wenn die Prognosen einer nur noch mit Mühe zu unterschreitenden globalen 2°C-Erwärmung Realität werden, bedeutet dies im Landesinneren deutlich höhere Werte (bis zu 7°C mittlerer Temperaturanstieg in Städten)! Dies hat massive gesundheitliche Beeinträchtigungen, insbesondere der älteren und kranken Bevölkerung zur Folge.
Handeln vor Ort - Was kann Stutensee tun?
Wir müssen nicht auf andere schauen, die weniger tun, sondern uns als moderne und zukunftsorientierte Gemeinde an die Spitze stellen und Vorbildfunktion übernehmen. In Bezug auf Solarenergie-Nutzung finde ich folgende Ziele erstrebenswert:
• Stutensee verpflichtet sich, bis spätestens 2035 bilanziell CO2-frei zu sein (davon umfasst ist auch, bis dahin unvermeidbare Emissionen zu kompensieren)
• Stutensee geht als moderne Technologie-Stadt in Sachen Klimaschutz, regenerative Energienutzung und CO2-Minderung vorne mit: Ein Gesamtenergiekonzept im Rahmen des vom Kreistag beschlossenen Ziels „Landkreis bis 2050 CO2-frei“ mit ambitionierterem Ziel, dies früher zu erreichen.
• Nutzung aller geeigneter Flächen (Dächer, Fassaden, Funktionselemente wie Brüstungen) zur solarenergetischen Nutzung. Hier dürfen angebliche technische Argumente oder wirtschaftlicher und administrativer Aufwand keine Ausreden mehr sein! Es wurden bereits mehrere mögliche Solar-Dächer in der Nutzung verwehrt!
• Eine Informationskampagne zu Klimaschutzmaßnahmen; insbesondere Nutzung von Solarenergie, an Schulen, Kindergärten, Vereinen (hier sind häufig größere Dächer lange Zeit in gleicher Hand)
• Verpflichtung, alle neu errichteten kommunalen Dächer auf solarenergetische Nutzung zu optimieren und diese mit Solarmodulen auszustatten
Klimaschutz und Energiewende beginnt hier!
Es muss uns hier in Stutensee, vor der Haustür, klar sein, dass unser Handeln (oder Nicht-Handeln!) Einfluss auf die Menschen woanders hat. Dass eine Stadt, eine Region, noch dazu eine Technologie-Modellregion, nichts ausrichten könne im globalen Maßstab, ist eine bequeme Ausrede. Natürlich müssen andere Kreise und Länder mitziehen. Jedoch war es schon immer die Vorbildfunktion und Vorreiterrolle Deutschlands, die globale Reaktionen und Anstrengungen zur Folge hatte: Automobil-Technologie, Katalysator, Gebäudeeffizienz oder das von zig Ländern übernommene Einspeisegesetz für Solarstrom (heutiges EEG).
Engagiertes Handeln und Ausbau Solarenergie
Es geht nicht um Panikmache, sondern Beschleunigung eines aus Vernunft und zum Erhalt der Lebensgrundlagen gegebenen Handelns. Es geht um unsere Zukunft, und mehr noch um die der kommenden Generationen.
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