Das 2. Nachhaltigkeitsziel „Kein Hunger“

SDG 2 - Hunger, Teil 1 Zur Leitlinie der Vereinten Nationen gehört es auch, den Hunger weltweit zu beenden und Ernährungssicherheit sowie bessere Ernährung sicherzustellen und nachhaltige Landwirtschaft zu fördern. Als Unterziel soll bis zum Jahr 2030 der Hunger dadurch beendet werden, dass für alle Menschen, insbesondere die Armen und Menschen in prekären Situationen sowie auch Kleinkinder, Nahrungssicherheit und die Versorgung mit ausreichenden Nährstoffen sichergestellt wird...

05.04.20 – von Marion Graf-Ernst –

Thema heute: SDG 2 - Hunger, Teil 1

Zur Leitlinie der Vereinten Nationen gehört es auch, den Hunger weltweit zu beenden und Ernährungssicherheit sowie bessere Ernährung sicherzustellen und nachhaltige Landwirtschaft zu fördern.

Als Unterziel soll bis zum Jahr 2030 der Hunger dadurch beendet werden, dass für alle Menschen, insbesondere die Armen und Menschen in prekären Situationen sowie auch Kleinkinder, Nahrungssicherheit und die Versorgung mit ausreichenden Nährstoffen sichergestellt wird. Die Mangelernährung in all ihren Erscheinungsformen bei Kindern unter 5 Jahren soll schon bis 2025 beendet werden.

Wie ist der Stand im Jahr 2020 weltweit?

Absolut gesehen steigt die Zahl der an Hunger leidenden Menschen weiter, da die Erdbevölkerung wächst, die Nahrungsmittelproduktion jedoch durch verschiedenste Ursachen in den produzierenden Ländern des globalen Südens zurückgeht. Zudem wird die heimische Landwirtschaft mit ihren Familienbetrieben durch unterschiedliche Ursachen zerstört, sodass die Familien sich nicht mehr selbst versorgen können und in Armut fallen. Somit sind die ärmsten und bevölkerungsreichen Länder weiterhin in starkem Maße von Hunger und chronischer Unterernährung betroffen. Laut Welthungerhilfe sind derzeit ca. 805 Millionen Menschen unterernährt und alle 10 Sekunden stirbt ein Kind unter fünf Jahren an den Folgen von Hunger.

Wie ist die Situation in Deutschland?

Dass bei uns niemand mehr hungern muss, stimmt so nicht. Chronische Unterernährung ist zwar relativ selten geworden, doch es ist zu beobachten, dass sich Menschen nicht mehr „würdevoll” und nährstoffreich ernähren können. Besonders betroffen sind hier Kinder aus Hartz-IV-Haushalten, Rentner und Flüchtlinge. Viele in Deutschland leiden aufgrund von Armut unter sogenanntem verstecktem Hunger, der zu Mangelerscheinungen, Konzentrationsschwäche und Wachstumsstörungen führe, meint ein Ernährungswissenschaftler der Uni Hohenheim. Und wie sieht es in unserer Nähe aus? Wir brauchen auch gar nicht so weit weg zu gehen. Jede Woche stehen Menschen an unserem Tafelladen Schlange, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen, die sie sich sonst nicht leisten könnten. In der Waldstadt hat sich ein Verein gegründet, der Kinder mit morgendlicher Vesper und einem warmen Mittagessen versorgt, da diese Kinder zu Hause keine warme Mahlzeit bekommen und in der Schule nicht mit Vesper ankommen. Es gibt etliche Organisationen, Vereine, Missionen und Obdachlosenheime, die Menschen - auch in unserer Nähe - mit Essen versorgen, sodass sie in unserem „reichen” Deutschland nicht verhungern müssen. Auch Stutensee unterstützt, indem beispielsweise Alleinerziehenden und Familien mit geringem Einkommen über die Angliederung an den Karlsruher Kinderpass die Reduzierung von Kosten für Stutenseer Einrichtungen angeboten werden. Hilfen werden auch durch die zahlreichen Ehrenamtlichen bereitgestellt, so z.B. durch das Mehrgenerationenhaus Bürgerwerkstatt-Stutensee e.V., das Kult Café (Familienzentrum Friedrichstal) und der Second-Handladen Kreuz+Quer e.V. und die Flüchtlingshilfe.

Was tut Deutschland?

Deutschland hat wie kaum ein anderes Land ein soziales Sicherungssystem. Jeder Mensch in Not hat Anspruch auf Sozialleistungen zur Grundsicherung einer angemessenen Versorgung. Verhungern muss bei uns niemand mehr, was nicht bedeutet, dass es nicht viele arme Menschen gibt, die am Existenzminimum leben.

Deutschland hat sich auch schon früh zur ambitionierten Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele bekannt. Nachhaltige Landwirtschaft und die Förderung der Entwicklung „ländlicher Raum” sind der Bundesregierung ein Anliegen, um Ernährungssicherheit zu erreichen, Arbeitsplätze zu erhalten und neu zu schaffen. Sie fördert Programme für gesunde Ernährung und mehr Bewegung und sagt der Lebensmittelverschwendung durch verschiedene Maßnahmen den Kampf an. Als viertgrößter Beitragszahler unterstützt Deutschland die Vereinten Nationen und insbesondere die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) sowie deren Ausschuss für Welternährungssicherung.

Der 2. Teil folgt

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