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18.03.20 –
Die 1970er und 80er Jahre waren Jahrzehnte großer Verunsicherungen. Diskussion um die Wiederbewaffnung Deutschlands, Personen mit Nazivergangenheit in öffentlichen Ämtern, selbstbestimmtes Leben von Frauen (z.B. arbeiten gehen zu dürfen, ohne eine Erlaubnis des Ehemannes zu benötigen), soziale Gerechtigkeit, RAF, koloniale Befreiungskriege, Ölpreiskrise, Grenzen des Wachstums, saurer Regen, Three Mile Island-Unfall, um nur einige zu nennen.
Vor diesem Hintergrund wurde eine Kommission unter der Leitung von Gro Harlem Brundtland beauftragt, Lösungen für diese Probleme zu entwickeln. Das Ergebnis war der sogenannte Brundtland-Bericht, in dem dargestellt wurde, dass nur eine nachhaltige Wirtschafts- und Lebensweise die anstehenden Probleme lösen kann, ohne dass es zu dramatischen Umbrüchen in den Gesellschaften kommt, in deren Folge weite Teile der Gesellschaften zusammenbrechen und viele Menschen leiden würden und wir vor allem für unsere Kinder und Enkelkinder viel mehr Probleme als Chancen hinterlassen würden. In der Sitzung der UN 1992 in Rio de Janeiro, wurde von der Weltgemeinschaft dieser Analyse zugestimmt und die anwesenden Staaten einigten sich darauf, dass sie in Zukunft eine nachhaltige Entwicklung verfolgen wollen, vor allem, um den Kindern und Enkeln keine zu großen Probleme zu hinterlassen. Als eine Chance wird gesehen, dass sich bei den Staaten, die sich dazu verpflichtet haben, solche mit christlicher, muslimischer, budhistischer und vielen anderen Religionen sowie sehr unterschiedlichen Kulturen und politischen Ausrichtungen waren. Es ist demnach eine religions- und kulturübergreifende Vereinbarung.
In der Folge wurden weltweit auf übernationaler, nationaler aber auch lokaler Ebene viele Ansätze dazu erprobt, eine nachhaltige Wirtschafts- und Lebensweise umzusetzen. Diese waren mal mehr, mal weniger erfolgreich.
Im Ganzen lässt sich feststellen, dass es nach wie vor große Nachhaltigkeitsprobleme gibt wie zum Beispiel Umweltverschmutzung, Plastikflut, Artensterben, soziale Ungleichheit, für große Bevölkerungsgruppen kein Zugang zu sauberem Wasser, Abwasserentsorgung oder Strom, Klimaerwärmung, Einschränkung der Mitbestimmung, Kriege, die nicht einer nachhaltigen Entwicklung entsprechen.
Ein Problem ist, dass das eigentlich vielfach akzeptierte Ziel einer nachhaltigen Entwicklung reichlich unkonkret ist und von vielen Personen und Gruppen derart unterschiedlich interpretiert wird, dass es im Alltag kaum Orientierung gibt.
Als Reaktion auf diese Analyse hat die UN 2015 als Maßstab für die Realisierung einer nachhaltigen Entwicklung 17 Ziele bestimmt, die bis 2030 erfüllt werden sollen.
Diese Ziele wie „Keine Armut“, „Geschlechtergerechtigkeit“ oder „menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ sollen den Begriff „nachhaltige Entwicklung“ konkretisieren und eine bessere Orientierung für das Handeln von Staaten, Kommunen und Privatpersonen liefern. Diese 17 allgemeinen Ziele werden durch 169 konkrete Zielvorgaben noch mal deutlicher. Da die Kommune die staatliche Ebene ist, die am nächsten an den Bürgern ist, liegt es auf der Hand, dass sich hier entscheidet, ob wir es als Gesellschaft schaffen, einen Weg hin zu einer nachhaltigen Entwicklung einzuschlagen und damit die Entwicklungs- und Handlungsmöglichkeiten für unsere Kinder und Enkelkinder zu bewahren.
In den nächsten Wochen werden wir an dieser Stelle darlegen, wie die einzelnen Nachhaltigkeitsziele als Orientierung für unser Handeln vor Ort in Stutensee dienen können.
Bildquelle: de.wikipedia.org/wiki/Ziele_für_nachhaltige_Entwicklung
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