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Klimagerechte Wärmeversorgung in Bestandsgebäuden – Praxisbeispiele, Vortrag und Diskussion

Am 22.06.2022 trafen sich 23 Interessierte in Blankenloch an der Haltestelle Nord, um sich darüber zu informieren, welche Möglichkeiten es gibt, in bestehenden Gebäuden die Wärmeversorgung klimagerecht umzugestalten. Die von dem Ortsverband der Grünen in Stutensee organisierte Veranstaltung sah vor, dass zu Beginn zwei Beispiele besichtigt werden, in denen eine derartige Umrüstung stattgefunden hat, und dass anschließend von einem Experten über die unterschiedlichen Möglichkeiten, die aktuell in der Anwendung sind, informiert wird. Nach einer Begrüßung durch Volker Stelzer leitete Frank Hornung die Gruppe zum ersten Objekt, ganz in der Nähe der Haltestelle. Es handelte sich um ein Gebäude mit einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung, bei dem die Elektro-Nachtspeicherheizung durch eine Holzpelletanlage mit einem Pelletlager und einem Wasser-Pufferspeicher mit Elektroheizstab ersetzt wurde. Von den EigentümerInnen, sowie dem Solarteur Christoph Maier, der die Anlage errichtet hatte, wurde dargelegt, dass pro Jahr im Durchschnitt 5 Tonnen Pellets eingekauft würden. Sie berichteten, dass die Heizungsanlage bisher reibungslos funktioniere und sie sehr zufrieden seien. Um den Pelletverbrauch weiter zu reduzieren, soll auf der Dachfläche Photovoltaik installiert werden, deren Strom auch zur Wärmeproduktion genutzt werden soll...

01.07.22 – von Volker Stelzer –

Am 22.06.2022 trafen sich 23 Interessierte in Blankenloch an der Haltestelle Nord, um sich darüber zu informieren, welche Möglichkeiten es gibt, in bestehenden Gebäuden die Wärmeversorgung klimagerecht umzugestalten. Die von dem Ortsverband der Grünen in Stutensee organisierte Veranstaltung sah vor, dass zu Beginn zwei Beispiele besichtigt werden, in denen eine derartige Umrüstung stattgefunden hat, und dass anschließend von einem Experten über die unterschiedlichen Möglichkeiten, die aktuell in der Anwendung sind, informiert wird.

Nach einer Begrüßung durch Volker Stelzer leitete Frank Hornung die Gruppe zum ersten Objekt, ganz in der Nähe der Haltestelle. Es handelte sich um ein Gebäude mit einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung, bei dem die Elektro-Nachtspeicherheizung durch eine Holzpelletanlage mit einem Pelletlager und einem Wasser-Pufferspeicher mit Elektroheizstab ersetzt wurde. Von den EigentümerInnen, sowie dem Solarteur Christoph Maier, der die Anlage errichtet hatte, wurde dargelegt, dass pro Jahr im Durchschnitt 5 Tonnen Pellets eingekauft würden. Sie berichteten, dass die Heizungsanlage bisher reibungslos funktioniere und sie sehr zufrieden seien. Um den Pelletverbrauch weiter zu reduzieren, soll auf der Dachfläche Photovoltaik installiert werden, deren Strom auch zur Wärmeproduktion genutzt werden soll.

Das zweite Objekt aus dem Jahr 1994 wurde 2019 von einer Wärmeversorgung auf Erdölbasis auf Strom umgestellt. Hierzu wurden der Öltank und der Brenner entfernt und durch eine Wärmepumpe mit einem Speicher für Warmwasser und einem für die Heizung ersetzt. Außerdem wurde auf dem Dach eine PV-Anlage errichtet und ein Stromspeicher installiert. Wie beim ersten Objekt standen die Eigentümer den Fragenden umfassend Rede und Antwort. Es wurde deutlich, dass es sich in dem Gebäude, das nicht über eine Fußbodenheizung verfügt, auch im Winter sehr gut leben lässt und sich gleichzeitig die Energiekosten so deutlich reduziert haben, dass die eingesparten Kosten die Anlage – nach den alten Energiepreisen – nach ca. 20 Jahren abgezahlt haben wird. Rechnet man die aktuellen Energiepreise dagegen, so wird dies deutlich eher der Fall sein. Wichtiger als die Perspektive, mittelfristig Geld einzusparen, ist der Eigentümerin aber „das gute Gefühl“, dass sie den Beitrag zur Klimaerwärmung stark reduziert haben und auch keinen Beitrag zur Finanzierung des Krieges von Putin leisten.

Der Abschluss wurde von Kathrin Weisser eingeführt und moderiert und fand im Sängerheim statt, wo der Energieberater Matthias Haas, als Berater aus dem Energieberater-Netzwerk der Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe (UEA), einen Vortrag „Möglichkeiten und Grenzen der klimagerechten Heizungsumrüstung im Altbau“ hielt. Hierbei präsentierte er zum einen theoretische Grundlagen und zum anderen praktische Beispiele für Energie- und Kostenberechnungen. Den Kern bildete die Darstellung, anhand eines normalen Altbaus neun technische Varianten zu betrachten, welche Kosten diese verursachen, welche Einsparungen dadurch erfolgen können und welche Effekte sie für den Klimaschutz haben. Neben den unterschiedlichen Heizungstypen wurde dabei auch auf unterschiedliche Sanierungstiefen eingegangen. Es wurde aufgezeigt, dass sich für das Beispielobjekt die Installation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, optimiert mit PV und einer ganzheitlichen Gebäudesanierung auf einen Effizienzhausstandard insgesamt am klimafreundlichsten darstellt. An den Kommentaren, den Diskussionsbeiträgen und den Fragen war zu erkennen, dass Herr Haas mit seiner Darstellung den Kern des Interesses getroffen hat. Auch nach dem Ende der Veranstaltung entspannen sich bei Brezeln und Getränken angeregte Diskussionen unter den Teilnehmenden. Wir sind sicher, dass einige Anregungen mitgenommen werden konnten, und hoffen, dass demnächst weitere Gebäude in Stutensee klimagerecht saniert werden.

Volker Stelzer, Bündnis 90 / Die Grünen Stutensee

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