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Wohnen im Alter

Am 23.05.22 wurde im Gemeinderat beschlossen, dass der Investor Pfeil mit dem Betreiber Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Baden-Württemberg im Neubaugebiet „Vierundzwanzigmorgenäcker“ in Spöck eine umfassende Pflegeeinrichtung realisieren wird. Die Fraktion der Grünen hat geschlossen dafür gestimmt. Unterschiedliche Pflege- und Betreuungsangebote Dieses Pflegeheim soll 69 Pflegeplätze inkl. 14 Kurzzeitpflegeplätzen und eine zusätzliche Tagespflegeeinrichtung mit 14 Tagespflegeplätzen haben. Ein großzügiger Demenzgarten soll angelegt werden. Außerdem sind 36 Wohnungen mit wahlweise dazu buchbaren Betreuungs- und Serviceleistungen geplant. Die Wohnungen sollen unterschiedlich groß werden, d.h. 1-Zimmer- bis 4-Zimmer-Wohnungen für unterschiedlichste Bedürfnisse im Alter, so dass Ehepaare sowie auch allein lebende ältere Menschen dort einziehen könnten. Dadurch würde der Selbstbestimmung der älter werdenden Menschen gut Rechnung getragen. Der Anbieter wird laut seiner Präsentation die günstigsten Mieten von allen Anbietern verlangen...

02.06.22 – von Christine Stemke –

Am 23.05.22 wurde im Gemeinderat beschlossen, dass der Investor Pfeil mit dem Betreiber Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Baden-Württemberg im Neubaugebiet „Vierundzwanzigmorgenäcker“ in Spöck eine umfassende Pflegeeinrichtung realisieren wird. Die Fraktion der Grünen hat geschlossen dafür gestimmt.

Unterschiedliche Pflege- und Betreuungsangebote

Dieses Pflegeheim soll 69 Pflegeplätze inkl. 14 Kurzzeitpflegeplätzen und eine zusätzliche Tagespflegeeinrichtung mit 14 Tagespflegeplätzen haben. Ein großzügiger Demenzgarten soll angelegt werden. Außerdem sind 36 Wohnungen mit wahlweise dazu buchbaren Betreuungs- und Serviceleistungen geplant. Die Wohnungen sollen unterschiedlich groß werden, d.h. 1-Zimmer- bis 4-Zimmer-Wohnungen für unterschiedlichste Bedürfnisse im Alter, so dass Ehepaare sowie auch allein lebende ältere Menschen dort einziehen könnten. Dadurch würde der Selbstbestimmung der älter werdenden Menschen gut Rechnung getragen. Der Anbieter wird laut seiner Präsentation die günstigsten Mieten von allen Anbietern verlangen.

Das geplante Quartierscafé ermöglicht der Bevölkerung eine gute Einbindung in die Einrichtung. Die Spöcker Einwohner*innen könnten sich in dem Bistro-Café mit der dazugehörigen Außenfläche und einem Gemeinschaftsraum treffen. Vereine, die Kirchengemeinde und weitere Gruppierungen könnten hier mit Aktivitäten eingebunden werden. Im Alter ist ein gut geknüpftes Netzwerk um jeden hilfebedürftigen Menschen absolut bedeutsam.

Im Laufe des Auswahlprozesses wurde immer wieder die Frage aufgeworfen, ob der Bedarf für ein zusätzliches Pflegeheim in Stutensee überhaupt gegeben sei, da der Kreispflegeplan 2025 die Zahlen für stationäre Langzeitpflege erfüllt sieht. Da wir hier aber eine Pflegeinfrastrukturfür die nächsten Jahrzehnte planen und entscheiden, ist dieses Investor/Bieter-Konzept ein vorausschauendes und durchdachtes Konzept.

Laut aktuellen Planungsperspektiven des Stadt- und Landkreises des KVJS (Kommunalverband Jugend und Soziales) Baden-Württemberg für 2019-2030 wird die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2030 in Baden-Württemberg um 92.000 zunehmen. Momentan liegt der Anteil der pflegebedürftigen Menschen - d.h. es besteht ein Pflegegrad 2 bis 5 - an der Bevölkerung bei 4,3%. Dieser Anteil steigt laut KVJS BW bis 2030 auf 4,9 % an. Auf die nördlichen Ortsteile in Stutensee bezogen würde dies bei fast 7000 Einwohner*innen bedeuten, dass 340 pflegebedürftig wären. Erfahrungsgemäß sind ca. 20 bis 25% davon in vollstationärer Pflege untergebracht. Für diese Menschen bietet die neue Einrichtung ein gutes ortsnahes Angebot, inkl. qualitativ anspruchsvoller Kurzzeitpflege.

Die Entwicklung der letzten Jahre hat gezeigt, dass der Heimeinzug immer später und unter schwierigen Umständen erfolgt. Die Menschen können bis ins hohe Alter in der eigenen Wohnung oder im betreuten Wohnen bleiben. Das ist eine gute Nachricht.

Diese Entwicklung führt aber auch dazu, dass die Entscheidung für eine professionelle Pflege später getroffen wird, und unter Druck zusammen mit gesundheitlichen Krisen erfolgt. Mehr als drei Viertel der einziehenden Bewohner*innen werden, oft mit aufwendigen Therapien, aus dem Krankenhaus überwiesen und sind schwerstpflegebedürftig und/oder dement in der letzten Lebensphase. In dieser Situation ein Angebot in vertrauter Umgebung mit Pflegekompetenz und Versorgungssicherheit zu haben, ist im Alter beruhigend und sehr wichtig.

Die grüne Fraktion ist froh, diesem Mix an Wohnformen zustimmen zu können.

Christine Stemke

Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Stutensee

Kategorie

Familie | Soziales | Wohnen

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