Wieder sind wir in unserem angelernten Trott gefangen. „Das gehört dazu", meinte kürzlich unsere Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und kaufte „ein paar Böller" für ihre Familie. Die Aussage fällt in die gleiche Kategorie wie „Das gehört so." und „Das haben wir schon immer so gemacht."Wir befinden uns im 21. Jahrhundert, im Zeitalter, in welchem alles machbar ist und in welchem wir – erfreulicherweise - die Wahl haben. Das gilt auch für Silvester. Feuerwerke gibt es bereits seit dem 14. Jahrhundert in Europa. Jedoch erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnten wir in Europa erstmals Feuerwerkskörper für den privaten Gebrauch erwerben. Diese Freiheit haben wir weiterhin, jedoch ebenso das Bewusstsein, diese nicht zwanghaft ausüben zu müssen.

28.12.19 – von Susanne Suhr –

Wieder sind wir in unserem angelernten Trott gefangen. „Das gehört dazu", meinte kürzlich unsere Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und kaufte „ein paar Böller" für ihre Familie. Die Aussage fällt in die gleiche Kategorie wie „Das gehört so." und „Das haben wir schon immer so gemacht." Wir befinden uns im 21. Jahrhundert, im Zeitalter, in welchem alles machbar ist und in welchem wir – erfreulicherweise - die Wahl haben. Das gilt auch für Silvester. Feuerwerke gibt es bereits seit dem 14. Jahrhundert in Europa. Jedoch erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnten wir in Europa erstmals Feuerwerkskörper für den privaten Gebrauch erwerben. Diese Freiheit haben wir weiterhin, jedoch ebenso das Bewusstsein, diese nicht zwanghaft ausüben zu müssen.

Denn es gibt sehr schöne Alternativen:

1. Gemeinsam Böllern
Der erste Schritt ist getan, indem ihr selbst keine Böller kauft, sondern euch Nachbarn und Freunden anschließt, welche sowieso Böller schon gekauft haben. Doch auch dies macht erheblichen Krach und ist daher aus Sicht der Wildtiere, Kleinkinder und Haustiere zu wenig Veränderung. Wir brauchen echte Alternativen zu Krach, Müll und Feinstaub:

2. Feuer statt Feuerwerk
Das Neue Jahr wurde, bevor es Feuerwerkskörper gab, mit Feuer begrüßt. Die Alternativen können daher heute wieder Feuertonne und Schwedenfeuer heißen. Gemütlicher kann man im Freien im Winter kaum beisammen sein. Für die Kinder sind Taschenlampen mit Aufsatz eine Alternative zu den kurzlebigen Wunderkerzen.

3. Musik statt Krach
Eine Straßenfeier ist auch mit Lieblingsmusik statt Böllern schön. Setzt euch in der Nachbarschaft zusammen und macht gemeinsam mit Instrumenten Musik. Kinder haben Spaß, wenn sie mit ihren Instrumenten, mit Rasseln und Töpfen durch die Straßen ziehen. Damit sind die Knalleffekte vermieden, welche vor allem die Tiere so stark erschrecken.

4. Öffentliche Feste
In Karlsruhe und Stuttgart ist aufgrund der Verletzungsgefahr auf dem jeweiligen Schlossplatz Böllern verboten. Stuttgart bietet als Alternative eine öffentliche Veranstaltung mit Lichtshow, Videoleinwänden, Live-Musik und Comedy auf dem Schlossplatz. In Karlsruhe ist die Eislauffläche offen. Für Musik sorgen „Die Neue Welle" und Radio-DJ Thomas Brockmann. Die Städte tun also einiges, um der Bevölkerung ein knall-, müll- und feinstaubfreies Silvester zu ermöglichen.

Mit diesen Alternativen kommen alle Lebewesen fröhlich und friedlich ins Neue Jahr 2020!
Zwei schöne Zitate aus der Rede unseres Bundestagspräsidenten Dr. Wolfgang Schäuble zum Jahresende 2019, die er zu unserer Klimaschutzaufgabe formuliert hat, welche jedoch für alle erforderlichen Anpassungen stehen:
„Wir werden unser Leben verändern müssen." und „Wir haben in der Geschichte viel größere Herausforderungen bewältigt."! Im Jahr 2020 werden wir weiter für Klima- und Artenschutz einstehen und freuen uns, mit Euch diese Aufgaben umzusetzen.

Bündnis 90 / Die Grünen Stutensee wünschen ein frohes Neues Jahr 2020.