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15.12.20 –
Wendet man die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die sogenannten SDGs, auf Stutensee an, dann sieht man, dass bei uns vieles richtig gemacht wird, dass aber auch noch einiges verbessert werden kann. Die SDGs sind 2015 von der Weltgemeinschaft verabschiedet worden aus der Einsicht heraus, dass es nach wie vor viele Probleme auf der Welt gibt, die nur international abgestimmt gemildert werden können. Für die Umsetzung jedoch ist jede Institution und jede Person gefragt. In den letzten 10 Monaten hat ein Autorenteam von sieben Stutenseer Grünen in 20 Beiträgen im Amtsblatt herausgearbeitet, was diese Ziele für Stutensee bedeuten und Vorschläge gemacht, wie wir auch in Stutensee als Stadt und jeder Einzelne dazu beitragen können, dass wir der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der UN etwas näher kommen. Einige Beispiele der Ergebnisse für die Stadt sind:
Als Hilfe gegen Armut(SDG1) und Hunger (SDG2) unterstützt Stutensee z.B. Alleinerziehende und Familien mit geringem Einkommen über die Angliederung an den Karlsruher Kinderpass, durch den die Reduzierung von Kosten für Stutenseer Einrichtungen angeboten werden. Hilfen werden auch durch die zahlreichen Ehrenamtlichen bereitgestellt, so z.B. durch das Mehrgenerationenhaus Bürgerwerkstatt-Stutensee e.V., das Kult Café Familienzentrum Friedrichstal und der Second-Handladen Keuz+Quer e.V. Auch bei der Gewährleistung hochwertiger Bildung (SDG 4) hat Stutensee in den letzten Jahren viel in Kindertageseinrichtungen, Plätze in der Kindertagespflege und Schulen investiert. Verbesserungsbedarf gibt es hier v.a. in der Erweiterung der Betreuungszeiten auf die „Randzeitenbetreuung“. Diese Zeiten sind notwendig, wenn z.B. beide Eltern zu diesen Zeiten arbeiten müssen. Auch bei anderen Zielen ist noch einiges zu tun. So entspricht ein Großteil der Gewässer(SDG 6) von Stutensee nicht den EU-Vorgaben für die Gewässergüte, die bis 2027 eingehalten werden müssen. Auch von einer nachhaltigen Energieversorgung (SDG 7) ist Stutensee noch weit entfernt. Viele der Dächer der Stadtverwaltung wie z.B. das Schwimmbad weisen, trotz sehr guter Eignung, keine Solaranlage auf. Auch beim Neubau von kommunalen Gebäuden ist es technisch kein Hexenwerk, dass diese sich nahezu ganz aus regenerativen Quellen versorgen und das bei Einsatz von schadstoffarmen Baustoffen. Derartige Vorgaben könnten auch an Käufer von städtischen Grundstücken gemacht werden. Nachhaltiges Wirtschaftswachstum (SDG 8) ist leider in Stutensee noch nicht gegeben. Die Wirtschaft wächst zwar, allerdings ist nicht ersichtlich, dass dies bei sinkendem Ressourceneinsatz erfolgt. Hierzu wäre die Einrichtung eines nachhaltigen Beschaffungsmanagements mit dem Ziel der Verringerung des Ressourceneinsatzes und entsprechende Initiativen für Privatpersonen, Gewerbe und Industrie notwendig. Allerdings könnte die angedachte Zertifizierung als Fair-Trade-Kommune, bezogen auf menschenwürdige Arbeit, ein Schritt in die richtige Richtung sein, da sie sich für faire Entlohnung für ihre Produkte einsetzt in Ländern, in denen die Bezahlung oft kaum zum Leben reicht. Hierzu haben wir vor einiger Zeit einen Antrag bei der Stadt eingereicht, von dem wir hoffen, dass er eine Mehrheit im Gemeinderat erhält.
Auch im SDG 9, der widerstandsfähigen Infrastruktur, sieht es in Stutensee nicht so gut aus. Leider werden bisher weder die zukünftigen Belastungen durch größere Hitze und Trockenheit noch die durch intensivere Starkniederschläge bei der Infrastrukturplanung explizit berücksichtigt. Auch die Kläranlage von Blankenloch muss unbedingt zeitnah an die aktuellen Herausforderungen angepasst werden. Das SDG 10 (Weniger Ungleichheit) ist hingegen in Stutensee bisher gut umgesetzt, wie man an der lebendigen Vielfalt der Menschen in Stutensee erkennen kann. Bei dem Thema Städte nachhaltiger gestalten (SDG 11) ist auf der einen Seite zu betrachten, dass Stutensee lange Zeit eine der Städte in der Region war, die am meisten neue Bauflächen pro Jahr ausgewiesen und damit immer mehr Freifläche in Anspruch genommen hat. Allerdings ist in diesem Bereich zu erkennen, dass die Stadt in Zukunft mehr auf Innenentwicklung setzen will. Auch beim SDG 12, nachhaltiger Konsum und Produktion, ist die anstehende Bewerbung als Fair-Trade-Town ein wichtiger Schritt, um die Stadt in eine nachhaltigere Richtung zu entwickeln. Viel Luft nach oben hat die Stadt Stutensee im Bereich Bekämpfung des Klimaschutzes und seiner Auswirkungen, SDG 13. Vor allem die mangelnde Nutzung der Solarenergie, die geringe Nutzung regenerativer Baustoffe, aber auch die nicht Klima gerechte Waldnutzung müssen schnell und drastisch geändert werden, um bei diesem Ziel adäquat weiter zu kommen. Das SDG 14, Schutz der Meere, könnte in der Stadt durch die aktive Reduktion des Plastikkonsums deutlich besser berücksichtigt werden. Für SDG 15, Landökosysteme schützen, gibt es mit der Beteiligung an der Maßnahme „Natur nah dran“ eine sehr positive Maßnahme. Auch dass die Stadt geplant hat, gegen illegale Maßnahmen im Außenbereich vorzugehen, geht in die richtige Richtung. Allerdings nutzen die Landwirte in Stutensee noch deutlich zu viel Pflanzenschutzmittel, es werden noch viel zu viele Bäume im Zuge von Baumaßnahmen gefällt und auch das Waldmanagement sollte sich nicht mehr an wirtschaftlicher Entwicklung orientieren, sondern daran, dass der geschädigte Wald Zeit benötigt, sich von der Bewirtschaftung der letzten Jahrzehnte zu erholen und auf die vermehrte Trockenheit einzustellen.
Die aufgeführten Beispiele sind ein Auszug daraus, in wieweit in Stutensee die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele bisher umgesetzt werden. Wer an weiteren Informationen zu den SDGs in der Welt, in Deutschland und in Stutensee interessiert ist, aber auch, dran, was jede einzelne Person zur Einhaltung der SDGs beitragen kann, der findet hierzu umfassende Informationen auf unserer Homepage <link startseite>
gruene-stutensee.de/startseite/
. Sollten Sie Fragen zu den SDGs in Stutensee oder anderswo haben, so wenden Sie sich gerne an presse@gruene-stutensee.de.Beenden möchte ich die Serie zu den SDGs mit einem herzlichen Dank an das tolle Teamaus Autor*innen, Qualitätsmanager*innen und unserem Verantwortlichen für die Homepage aus den Reihen der Stutenseer Grünen. Das war eine tolle Gemeinschaftsleistung!
Volker Stelzer
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