Menü
20.04.23 –
Im Februar hat die Bundesregierung die Nationale Wasserstrategie vorgestellt. In unserer Ortsverbandssitzung Anfang April haben wir erarbeitet, welche Auswirkungen diese Strategie auf unser Handeln in Stutensee haben wird.
Die Nationale Wasserstrategie besteht aus 110 Seiten und hat das Ziel, jederzeit sauberes Trinkwasser zu garantieren. Einen Teil der 110 Seiten macht das sogenannte „Aktionsprogramm Wasser“ aus: Darin sind in 10 Punkten detaillierte Maßnahmen bis ins Jahr 2030 formuliert.
Beispielsweise soll bundesweit ein Monitoring-System eingeführt werden, wonach die Entnahme von Grundwasser in Echtzeit gemessen wird. Damit wird sichtbar werden, wer wieviel Wasser und wofür entnimmt.
Zudem werden folgende Punkte für Stutensee sehr relevant werden:
Es wird das Leitbild der wassersensiblen Stadt vorgegeben, so dass beispielsweise Versickern Vorrang vor Ableiten in die Kanalisation erhalten wird.
Das Bundeswaldgesetz soll um Wasseraspekte ergänzen werden, so dass auch unser Kommunalwald als Wasserspeicher zu betrachten sein wird. Das bedeutet vor allem, dass geprüft wird, ob vorhandene Kanäle durch den Wald weiterhin sinnvoll sind, und es bedeutet, dass die Bodenverdichtung noch deutlich mehr reduziert werden muss, so dass der Waldboden weiterhin als Wasserspeicher dienen kann.
Es wird eine Stärkung der Wasserwiederverwendung vorgegeben und eine Rückgewinnung von Nährstoffen wie z.B. Phosphor aus Abwasser und Klärschlamm und
es wird Schulungsprogramme für kommunale Entscheidungsträger*innen zum Thema Wasser geben.
Dass auch wir in Deutschland unser Wasser schützen müssen, zeigt der Blick auf den die Zahlen: im Vergleich vom Jahr 2000 zu 2020 ist die erneuerbare Wasserressource in Deutschland von 206 Milliarden Kubikmeter (Mrd. m³) auf 116 Mrd. m³ gesunken. Die jährliche Zahl schwankt je nach Umfang der Trockenperioden. Zudem ist daraus nicht die lokal vorhandene Wasserressource ersichtlich. Sicherlich sind wir in Süddeutschland noch in einer eher wasserreichen Region. Brandenburg ist dagegen in den letzten Jahren als Sorgenkind der Trockenheit aufgefallen. Aber auch bei uns in der Rheinebene hat die Häufung der langen Trockenperioden unsere Wälder geschädigt und die Landwirtschaft in Schwierigkeiten gebracht. Als Maßnahmen sind daher die Wasserspeicherung und die Verteilung von Wasser über Bundesländer hinweg ebenfalls in der Wasserstrategie geregelt.
Spannend sind die Auswirkungen unserer Energiewende auf den Wasserverbrauch in Deutschland: Derzeit (Stand 2019) entnimmt die Energiewirtschaft mit 43,9 % (vor allem für Kühlwasser) den größten Anteil des bundesweit zur Verfügung stehenden Wassers. Die Kühlung von Atomkraftwerken und die Nutzung in Kohlekraftwerken wird jedoch nicht mehr lange eine große Rolle spielen. Daher sind die Zahlen bereits jetzt deutlich rückläufig. Dementsprechend wird die Energiewende zu erheblichen Einsparungen bei der Wasserentnahme führen.
Wer weitere Informationen wünscht: Das Umweltbundesamt hat entsprechende Zahlen auf seiner Website veröffentlicht: https://www.umweltbundesamt.de/daten/wasser/wasserressourcen-ihre-nutzung#wassernachfrage
Stutensee muss sich gemäß § 50 Wasserhaushaltsgesetz Baden-Württemberg um das Wasser im Rahmen der kommunale Daseinsvorsorge kümmern. Folgende Punkte werden aktuell bearbeitet:
- Gewässerentwicklungsplan zur Pfinz-Heglach
- Hochwassermanagementplan
- Starkregenmanagementplan
- Überprüfung der Kanalisation
Ein aktualisierter Gewässerpflegeplan fehlt noch. Die Stadtverwaltung und der Gemeinderat befassen sich also bereits mit dem Thema Wasser in allen Facetten und erhalten durch die nationale Wasserstrategie neue Impulse.
In Baden-Württemberg wurde 2019 der Masterplan Wasserversorgung aufgestellt und in sechs Landkreisen begonnen. Der Landkreis Karlsruhe ist noch nicht dabei, so dass auch von Seiten der Landesregierung mittelfristig Maßnahmen für Stutensee zu erwarten sind.
Susanne Suhr, Stadträtin und Vorstandsmitglied
Bündnis 90/Die Grünen Stutensee
Kategorie
Gebrauchtes neu entdecken – alle sind herzlich eingeladen
Mehrzweckhalle Oberöwisheim
Burggartenstr. 5, Kraichtal
Zum Vergrößern hier klicken
Gestern hat die 29. Conference of the Parties (COP) in Baku, Aserbaidschan begonnen. Für Deutschland wird Annalena Baerbock als Verhandlerin [...]
Robert Habeck hat einen Plan vorgestellt, wie Deutschlands wirtschaftliche Kräfte neu entfesselt werden. Die Vorschläge sollen die [...]
Gestern am späten Abend wurde das weiterentwickelte Kita-Qualitäts- und Teilhabeverbesserungsgesetz (KitaQuTH) im Bundestag beschlossen. Es [...]