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02.04.19 –
Wir wollen kulturelle Teilhabe fördern
Kreativität und kulturelle Bildung sind eine Investition in unser aller Zukunft. Sie sind der Schlüssel zur Teilhabe und Gestaltung unseres Miteinanders in Stutensee. Wir Grünen wollen, dass alle Alters- und Bevölkerungsgruppen, Menschen aus allen sozialen Niveaus an Kultur und kulturellen Ereignissen Anteil haben können. Dabei wollen wir bewusst für ein Verständnis von Kultur werben, das nicht vorschreibend und wertend ist, nicht unterteilt in beispielsweise „Hoch-“ und „Populärkultur“, sondern für die Akzeptanz einer Vielzahl kultureller Einflüsse werben, aus der sich immer wieder aufs Neue eine Gemeinschaftskultur mit all ihren Subkulturen entwickelt. Dabei setzen wir uns insbesondere für Maßnahmen ein, die jenen Bürger*innen eine Teilhabe ermöglichen, die sich kulturelle Angebote nicht leisten können oder einen erschwerten Zugang haben.
Kultur braucht Freiräume
Stutensees Stärke ist auch gleichzeitig seine Schwäche: Die weit auseinanderliegenden Ortsteile verfügen als ursprünglich eigenständige Dörfer über jeweils eigene Lokalkulturen. Dieser kulturelle Reichtum wirkt bis heute in den lokalen Gemeinschaften fort. Das starke Wachstum der letzten Jahrzehnte, das vor allem Blankenloch mit Büchig betrifft, sowie die veränderten Arbeits- und Lebensbedingungen der Gemeinde im Wandel vom ländlichen zum suburbanen Raum haben jedoch einen Großteil der alten sozialen und damit auch kulturellen Zusammenhänge stark schrumpfen lassen.
Die Grundversorgung ist gut. Stutensee hat vier Stadtteilbibliotheken, Musikschule Hardt und Volkshochschule bieten in allen Ortsteilen ein kleines aber feines Programm und zahlreiche Vereine bieten vielfältige Möglichkeiten der interessengebundenen Beteiligung. Andere Bereiche des kulturellen Lebens sind aber zentralisiert worden. So macht sich gerade in den eigentlich starken Angeboten Mehrgenerationenhaus und dem benachbarten Graubau in Blankenloch eben dieses bemerkbar: Wie attraktiv sind diese beiden Angebote, die sich explizit an die wichtigen Gruppen der Kinder und Jugendlichen sowie der Senior*innen richten, für die Einwohner*innen der übrigen Stadtteile?
Denn gerade Kinder und Jugendliche sowie ältere Menschen sind oftmals nicht so mobil. Für sie sind leicht erreichbare Angebote vor Ort, wie etwa das Familienzentrum Kult-Café in Friedrichstal unglaublich wichtig. Die komplette Jugendkultur außerhalb des Graubau-Angebotes aber den Vereinen und im beschränkten Maße den Schulen zu überlassen, ist weder sinnvoll noch praktikabel. Denn insbesondere junge Menschen brauchen häufiger offene, nicht interessengebundene Angebote. Daher setzen wir uns für die Schaffung offener Jugendtreffs mit qualifizierter Betreuung in allen Stadtteilen ein. Die Einrichtung des künftigen Begegnungszentrums „Regenbogen“ in Spöck begrüßen wir daher ausdrücklich.
Dennoch darf es dabei nicht bleiben. Neben den großen Veranstaltungsorten in den Ortsteilen müssen wieder viele kleine Begegnungsorte in Blankenloch, Büchig, Friedrichstal, in Spöck und in Staffort entstehen. Wir setzen uns dafür ein, dass in allen Quartieren aller Teilorte künftig wieder öffentliche Plätze mit einladender Infrastruktur geschaffen werden. Denkbar sind Skaterparks, Boule-Anlagen, Picknickwiesen oder auch weitere öffentliche Grillplätze – und historisch gewachsene Treffpunkte müssen erneuert und dem aktuellen Bedarf angepasst werden. Eine nicht geringe Rolle sollten dabei auch Wochenmärkte spielen. Sie sind nicht nur aufgrund ihrer Übersichtlichkeit und Erreichbarkeit im Ortskern attraktive und erreichbare Alternativen zu den Supermärkten am Ortsrand, sondern bieten ganz nebenbei auch die Möglichkeit zum sozialen und kulturellen Austausch.
Mehr Platz für Kreativkultur
Veranstaltungen wie die „Ausstellung Stafforter Künstler und Sammler“, die regelmäßigen Kunstausstellungen im Stutenseer Rathaus und die Aktivitäten der Heimatmuseen zeugen von einer regen Kreativkultur in Stutensee. Im Rahmen der Kulturförderung und künstlerischen Bildung wollen wir die Gründung eines „Hauses der Kunst“ in Stutensee anregen. Das Haus soll gleichzeitig Werk-, Bildungs- und Ausstellungsraum sein. Es soll Ateliers zu günstigen Konditionen an Nachwuchskünstler*innen vermieten, die ihr Wissen im Gegenzug im Rahmen einer „Jugendkunstschule“ an den Nachwuchs unserer Großen Kreisstadt weitergeben sowie die Arbeiten des Hauses und von Gastkünstler*innen regelmäßig in Ausstellungen präsentieren. Dieses Angebot würde den Weg, den die Stadt bereits früher eingeschlagen hat, Kunstschaffende und das Kunsthandwerk zu fördern, konsequent weiterdenken und sie auch für Besucher*innen aus dem Umland attraktiver werden lassen.
Unerlässliche Grundlage für alle kulturbezogenen Aktivitäten ist die Bereitstellung entsprechender Mittel. Dabei darf die Stadt nicht nur auf die Organisation einer einzigen Flaggschiffveranstaltung wie „Swing’in’Stutensee“ setzen, die sich nur an einen begrenzten Publikumskreis richtet, oder sich auf die „Kulturarbeit der Vereine“ verlassen. Oftmals wissen deren Vertreter*innen nicht, welche Fördermaßnahmen es für kulturelle Projekte gibt, geschweige denn, dass es eine Vielzahl privater und staatlicher Finanzierungsmöglichkeiten gibt. Ebenso müsste die Stadt selbst aktiver bei der Gestaltung von kulturellen Bildungsangeboten sein, die über das Mindestmaß dessen, was geleistet werden sollte, hinausgehen. Daher setzen wir uns für die Schaffung eines offenen Kulturbüros als Anlaufstelle für alle Kunst- und Kulturschaffenden sowie die Vereine ein. Es soll sie bei der Fördermittelbeschaffung sowie Antragstellung beraten, Kontakte vermitteln sowie Anregungen zur Umsetzung von Projekten geben. Darüber hinaus soll es einen Rahmenplan Kultur für Stutensee erstellen.
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